Dienstag, 27. Januar 2015

adios amiga

Heute am 27.01.2015 ist die Befreiung vom Konzentrationslager Auschwitz nicht nur 70 Jahre her, sondern heute ist auch der erste Tag von insgesamt 1 1/2 Jahren ohne meine beste Freundin.
Sie ist nämlich einfach mal für ein Jahr nach Neuseeland abgehauen.
Wie schnell sich einfach mal das Leben für die Personen auch radikal verändert, die gar nicht ins Ausland gehen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass man die Nächste ist, die diesen Schritt macht und vielleicht auch so ein Loch im Leben Anderer hinterlässt.
Aber wenn ich gehe, wirst du meine liebe Prefiera nicht mit am Flughafen sein. Ich werde auch nicht in Deutschland auf dich warten, sondern idealerweise eher anders herum.
Dieses Gefühl mit einigen Anderen am Flughafen zu stehen, den vielen Austauschschülern in ihren kanariengelben T-Shirts hinterherzugucken und der plötzliche Drang noch etwas richtig peinliches zum Abschied zu machen, damit man bloß nicht in Vergessenheit gerät, ist nicht leicht in Worte zu fassen. Es ist alles, also irgendwie der ganze Tag, so surreal gewesen. Trotzdem konnten wir es uns nicht nehmen lassen, zum Abschied noch mit weißen Taschentüchern zu wedeln und zu rufen, was sie leider nicht gehört hat. Dafür aber jedes andere Elternpaar :D
Ich wäre am liebsten auch einfach in ein Flugzeug gestiegen, um mein Auslandsjahr schon etwas früher anzutreten. Mir ist am Flughafen noch einmal so richtig klar geworden, wie lange es noch dauert, bis es auch bei mir endlich so weit ist.  
In den ganzen letzten Wochen und Monaten habe ich zusammen mit einer Freundin an einem Abschiedsbuch gearbeitet, dass perfekt werden sollte. Wir stellten fest, dass nichts perfekt ist, sind aber trotzdem stolz auf unser Werk. Das Erste, was ich von Sonia nach ihrem ersten Flug gehört habe ist, dass sie sich absolut darüber freut, also war es wohl doch den ganze Aufwand wert.
Den ganzen Samstag haben wir dem Buch etwas äußere Ästethtik verliehen. Ich hasse basteln! Auf dem Weg zum Flughafen gabs dann noch den letzten Feinschliff, sowie ein paar spontane chrääative Seiten (keine Sorge, ich weiß wie man das Wort eigentlich richtig schreibt :D) Vier Mädchen sollte man eindeutig nicht in Hamburg mit einem nicht ganz vollgeschriebenem Buch alleine lassen ..

Alles in allem war es ein sehr emotionaler Tag, der trotz allem wirklich schön war. Wenn ich etwas dramatischer wäre, würde ich jetzt sagen,  dass dies ein Tag war, der einem zeigt wieso man lebt und wie viele verschiedene Seiten dieses Leben hat. Im einen Moment laut und fröhlich, im anderen Moment still und melacholisch. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Leonie


3 Kommentare:

  1. Das mit den Taschentüchern fand ich aber nicht so lustig wie mit dem Gepäckwagen! Hätte ich auch lieber gemacht als stundenlang in der Schlange zu stehen..
    Und Hey in 2 Jahren sind wir beide schon lange wieder da 😂😍💖💖

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  2. Du hast bei der Gepäckwagenaktion ganz schön böse geguckt .. :D
    Hättest ja danach noch mitmachen können .. die kleinen Kinder hätten sich bestimmt sehr gefreut.

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